Für den in die Jahre gekommenen Schlauchwagen (SW) 2000 hat die Stadt Gerabronn einen Gerätewagen Logistik (GW-L) 2 ersatzbeschafft. Das neue Fahrzeug hat durch seine flexible Beladung einen hohen Nutzen in der Gefahrenabwehr.

Offene Gewässer gibt es in vielen Hohenloher Ortschaften nicht und auch das Hydrantennetz ist auf dem Land klein dimensioniert. So müssen schon bei mittelgroßen Bränden Löschwasserbehälter oder die wenigen Seen zur Wasserentnahme angesteuert werden. Dann muss es schnell gehen, um die Wasserversorgung der Löschfahrzeuge zu sichern. Seit 1992 wird hierfür bei der Feuerwehr Gerabronn der Schlauchwagen mit 2000 Metern Schlauch genutzt. Immer wieder schrillen bei den Gerabronner Feuerwehrkräften auch die Alarmmelder mit dem Stichwort „Überland Schlauchwagen“. Dann eilen die Gerabronner Feuerwehrmitglieder mit ihrem Schlauchmaterial einer Nachbargemeinde zur Hilfe.

Im Vergleich zu den Löschfahrzeugen wird der Schlauchwagen zwar seltener genutzt, wenn er aber gebraucht wird, dann ist das Fahrzeug mit seiner Besatzung alternativlos. Umso kritischer ist es, wenn das Fahrzeug nicht zur Verfügung steht. „In den vergangenen Jahren mussten wir das Fahrzeug desöfteren außer Dienst stellen“, erklärt Gerätewart Michael Schmidt. Der in die Jahre gekommene Schlauchwagen weist regelmäßig Mängel auf, deren Reparatur oft längere Zeit in Anspruch nimmt. Auch deshalb, weil Ersatzteile für das alte Fahrzeug rar sind und eine lange Lieferzeit haben. „Die ständig anfallenden Reparaturen am Schlauchwagen sind nicht mehr wirtschaftlich“, betont Feuerwehrkommandant Matthias Trumpp. Der Gemeinderat bewilligte im Jahr 2019 die Ersatzbeschaffung des Schlauchwagens durch einen „Gerätewagen Logistik 2“ (GW-L2). „Mit einem Volumen von 420.000 Euro ist das Fahrzeug eine große Investition für die Stadt, die uns die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger aber Wert ist“, erklärte Bürgermeister Christian Mauch bei der feierlichen Übergabe des Fahrzeugs. Um Fahrzeugausstattung und Beladung abzustimmen, wurde innerhalb der Feuerwehr ein „Beschaffungsteam“ gebildet. Hergestellt wurde das Fahrzeug dann von der Albert Ziegler GmbH aus Rendsburg mit einem Atego-Fahrgestell von Mercedes Benz. Die Beladung lieferte die Fa. Barth aus Fellbach. Nach fast 3-jähriger Planungs- und Bauzeit konnte das Fahrzeug kurz vor Weihnachten 2021 im Empfang genommen werden. Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um einen LKW mit sechs Sitzplätzen, zwei Geräteräumen und einem Laderaum. Während ein Teil des Feuerwehrequipments in den Geräteräumen fest verlastet ist, kann der Laderaum mittels hydraulischer Ladebordwand mit beliebigen Rollcontainern geladen werden. Im Normalfall sind im Laderaum vier Rollcontainer mit insgesamt 2000 Meter Feuerwehrschläuchen verlastet. Im Vergleich zum alten Schlauchwagen kann der neue Gerätewagen aber auch zu Ölspur-, Hochwasser- oder Ausleuchtungseinsätzen gerufen werden. Mit geeigneter Ausrüstung beladene Rollcontainer stehen hierzu im Feuerwehrhaus zur Verfügung und werden bei Bedarf in den Laderaum des neuen Gerätwagens geladen. „In Zeiten wachsender Herausforderungen für die Feuerwehr bietet das Fahrzeug die nötige Flexibilität und hat dadurch einen hohen einsatztaktischen Wert“, resümiert Stadtbrandmeister Matthias Trumpp.

 

 

Daniel Ansorge, Feuerwehr Gerabronn

 

Bürgermeister Christian Mauch (rechts) übergibt den symbolischen Schlüssel des neuen Gerätewagens an Feuerwehrkommandant Matthias Trumpp (links).

 

Die Mitglieder des Beschaffungsteams haben zahlreiche ehrenamtliche Stunden zur Planung des neuen Gerätewagens aufgewendet (von links): Matthias Trumpp, Michael Schmidt, Martin Nicklas, Aron Tauberschmidt und Christian Schmidt mit Bürgermeister Christian Mauch.

 

Feuerwehrkommandant Matthias Trumpp erklärt dem Gemeinderat die Funktionsweise des Laderaums des neuen Gerätewagens.